PropTech-Hackathon liefert Impulse und technologische Innovationen für die Bau- und Immobilienbranche

Wie können konkrete Produkte, moderne technologische Entwicklungen und zukunftsweisende Geschäftsmodelle für die Bau- und Immobilienbranche entwickelt werden? Passende Antworten darauf hat der erste PropTech Hackathon des Digital Hub Cologne geliefert, der vom 20. bis zum 22.09.2019 in Köln neue und nachhaltige Branchenimpulse setzen konnte.

Aus den Projekten von sieben tatkräftigen und sehr engagierten Teams hat eine hochkarätig besetzte Jury drei Sieger gekürt: „MyButler“ auf den ersten Platz, gefolgt von „OpenProp“ und „Bonner Broncos/Trackergy“. Den Sonderpreis von Blackprint Booster VC in Form einer Einladung zum Speed Coaching ins Accelerator Programm und die Teilnahme an einem Investorentag erhielten „MyButler“ und „SecBot“, die ihre Startup-Ideen zur Marktreife bringen dürfen. Bei der Abstimmung unter allen Teilnehmern konnte sich „Extra Cute Crocodiles v2.0“ den Publikumspreis sichern.

Die entscheidende Vorgabe für die kreativen Köpfe, Entwickler und Profis aus der Immobilienwirtschaft lautete: Es sollten erste Prototypen gebastelt, mit Ideen experimentiert und tragfähige Business Modelle entwickelt werden. Zur Zielsetzung des Hackathons gehörte außerdem, aus diesen Konzepten attraktive Startup-Ideen auszuarbeiten, die als Ausgangsbasis für potenzielle Investorengespräche dienen. Mit ihren Pitches konnten die Gewinner diese Ziele am besten umsetzen.

Thomas Bungard, Geschäftsführer des Digital Hub Cologne: „Mit dem PropTech-Hackathon schaffen wir eine Plattform, auf der wir etablierte Unternehmen der Immobilienwirtschaft eng mit kreativen Köpfen vernetzen. Wer innerhalb der kurzen Zeit die Aufgaben lösen kann, zeigt nicht nur ein klares Verständnis für die Anforderungen einer ganzen Branche. Vielmehr sehen wir in diesem Engagement der Teilnehmer das Potenzial, disruptive Geschäftsmodelle und bestenfalls ein Startup zu entwickeln. Am Ende des Hackathons empfehlen wir den Entwicklern und Designern mit den Unternehmen den weiteren Austausch zu pflegen. Nicht selten steht die unmittelbare Unterstützung der Teams durch die Sponsoren, sondern auch ein mögliches Investment im Raum. Diese Aufgabe ist die eigentliche Challenge bei einem Hackathon.“

Als Partner für den PropTech-Hackathon konnten blackprint Booster, der auf die Immobilienbranche spezialisierte Startup-Investor, ISD – Immobilien Service Deutschland, der Gebäudedienstleister für Wohn-& Gewerbeimmobilien, Techem, der Energiedienstleister für professionelle Lösungen rund um die Immobilienverwaltung, und Startup.Cologne, eine Initiative der KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH, gewonnen werden. Veranstaltet wurde der PropTech-Hackathon durch den Digital Hub Cologne in Zusammenarbeit mit dem hack.institute. Als Schirmherr unterstützte NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart die Veranstaltung. Über alle sieben Teams hinweg wurden an den zwei Tagen des PropTech-Hackathons insgesamt 228 Arbeitsstunden bzw. 28,5 Personentage geleistet und 7.865 Zeilen Code für die Entwicklung der ersten Prototypen geschrieben.

 

Die sieben Ergebnisse des PropTech-Hackathons im Überblick:

Bonner Broncos setzen mit Trackergy für Techem die Standardisierung von Zählermessungen zu Auswertungszwecken um. Mit einer zentralen Datenbank und einem standardisierten Format sollen die Zählerdaten zu Immobilienobjekten verwaltet werden. Der Verbrauch soll über einen bestimmten Zeitraum grafisch dargestellt werden, so dass Vermieter und Hauseigentümer einen Überblick über die Verbrauchsdaten erhalten. Durch die Datenerhebung und -auswertung können Energieausweise ersetzt und eine automatisierte und nachvollziehbare Nebenkostenabrechnung erstellt werden. Dies soll Interessenten bei der Einschätzung des Verbrauchs für die Kauf- oder Mietentscheidung helfen. Trackergy basiert auf AdminLTE, Azure, Bootstrap, C#, DataTables, Google Charts und Entity Framework. Das System lässt in einem nächsten Schritt die Integration von Drittanbieter-Anwendungen zur Berechnung des CO²-Fußabdrucks oder zur Bestellung von Handwerkern zu.

Extra Cute Crocodiles v2.0 möchte am Beispiel des niederländischen Unternehmens Wikkel House eine interaktive Bau- und Produktionslösung entwickeln. Anstelle mit einem Bauträger zusammenzuarbeiten, befähigt die Anwendung den Hausbesitzer dazu, den Hausbau mit allen elektrischen Installationen und Wasseranschlüssen eigenständig vorzunehmen. Eine interaktive Bauanleitung soll wie beim Aufbau von Möbeln jeden Bauabschnitt vorgeben. Verifiziert wird die bauliche Eigenleistung des Hauseigentümers nach jedem Schritt mittels künstlicher Intelligenz. Diese untersucht fotografisch die Zusammensetzung der einzelnen Komponenten und wertet den Fortschritt des Baus aus. Für diesen Prototyp wurden Deep Learning, 3D-Druck und 3D-Modelling angewandt und C++, Python und Unity genutzt.

MyButler bietet der Firma Immobilien Service Deutschland einen Mehrwertservice an, um ihr Geschäftsmodell zu optimieren. Dazu wurde eine vorläufige Smartphone-Anwendung für ein digitales Schwarzes Brett im Immobilienobjekt entwickelt. Darüber sollen Mieter keinen weiteren Ansprechpartner benötigen, so dass die lokal ansässige Hausverwaltung oder der Vermieter als Intermediäre zu den Handwerkern in Zukunft überflüssig werden. Für den Prototypen von MyButler wurden Schnittstellen zur Datenintegration von Bahnverbindungen und weiteren ÖPNV-Informationen, Wetterdaten und dem statistischen Bundesamt angewandt und über Amazon Web Services, Google und OnGeo eingebunden.

MyDeere plant für den Immobilien Service Deutschland immersive Formate zu entwickeln, über die Mitarbeiter für zukünftige Herausforderungen geschult werden können. Ziel ist es, das Selbstlernen der Mitarbeiter insbesondere im Bereich der Grünflächenpflege mit Spaß zu fördern. Für das vorgestellte Beispiel wurde eine Sicherheitsunterweisung in Virtual Reality dargestellt, bei der Probanden in der Ladungssicherung für Aufsitzrasenmäher eingewiesen wurden. Zum Einsatz kam ein interaktives Mitmachexponat mit geringem Platzbedarf, um ein reales „Begehen“ in der virtuellen Welt auf einer Fläche von 2m² durch Nutzung von Cybershoes zu simulieren. Für den Prototyp von #mydeere wurde eine VR-Anwendung mit Unity, selbsterstellte 360°-Aufnahmen und 3D-Modelle sowie Roomscale-VR genutzt.

OpenProp bietet ein Open-Source-Gateway für Immobilien Service Deutschland und für Techem an, über das Verbrauchsdaten wie Strom, Wasser und Heizungswärme live übertragen werden können. Lieferanten werden diese Daten über einen einheitlichen Standard bereitgestellt. Dadurch sollen die Nebenkosten ermittelt werden, so dass die Aufwände für die jährliche Nebenkostenabrechnung entfallen. Für eine Hausverwaltung sollen perspektivisch Kosten sowie technische oder menschliche Ablesefehler weitestgehend reduziert werden. OpenProp basiert auf Schnittstellen wie KNX, MODBUS, MBUS und RS485, deren Daten anhand eines Raspberry Pi ausgewertet werden.

SecBot möchte die hohen Kosten bei der Gebäudesicherheit senken. Ein Roboter soll die Gesichter der Personen auf privaten Geländen und innerhalb von Objekten erfassen. So kann ein unberechtigter Zugang erkannt werden. Der Einsatz dieser Technologie soll insbesondere das Zugangsmanagement in Sicherheitsbereichen optimieren, aber auch präventiv gegen Einbruch, Diebstahl und Vandalismus dienen. Der Prototyp des SecBot basiert auf Arduino, ATMega32 und Raspberry Pi. Perspektivisch lässt das System die eigenständige Überwachung und Auditierung eines Gebäudes zu.

Spontanious Turbo möchte im Zeitalter der digitalen Nomaden und Shared Economy den Hauskauf und -bau vereinfachen. Am Beispiel des Hausherstellers Wikkel House soll vom reinen Produktionsunternehmen der Weg zu einem Servicedienstleister bestritten werden. Dafür wird eine nutzerzentrierte Anwendung für den Hauskauf angeboten. Wie in einem Online-Shop soll darüber das Haus individuell konfiguriert und direkt bei Anbietern von Fertighäusern und Kleinhäusern bestellt werden. Zum Einsatz für den Prototyp des Online-Shops kamen HTML, CSS und Javascript.

 

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Über den Digital Hub Cologne:

Der Digital Hub Cologne (DHC) ist der zentrale Ort und erster Ansprechpartner zum Thema Digitalisierung und Innovation für etablierte Unternehmen und für das Startup-Ökosystem im Raum Köln. Sein Auftrag ist, etablierten Unternehmen bei den Fragen der Digitalisierung den Weg zu weisen, bei ersten Schritten und Maßnahmen zu begleiten, und für den weiteren Weg passende Ansprechpartner aus der Digitalisierungsbranche und aus dem Startup-Ökosystem zu liefern. Zum Thema Virtuelle Realität betreibt der DHC ein eigenes Mixed-Reality-Labor (XR-Lab), in dem anwendungsnahe Workshops für Unternehmen durchgeführt werden. Der DHC steht darüber hinaus hinter der Plattform Rheinland-Startups.de, auf der die regionale Startup Vielfalt und Köln als Startup- und Gründermetropole sichtbar gemacht wird. Eigene Veranstaltungsformate, Workshops und Angebote des DHC sind weitere Maßnahmen, die zur Zusammenarbeit anregen und über Best-Practice-Beispiele Wege aufzeigen, wie Digitalisierung im eigenen Unternehmen umgesetzt werden kann. Der DHC wird durch die DWNRW-Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE) unterstützt und von der Stadt Köln, der Universität zu Köln und der IHK Köln als Gesellschafter getragen.

Telefon: +49 221 9758084-2
E-Mail: Digital Hub Cologne GmbH
Im Mediapark 5, 50670 Köln
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