Smart City: Köln sichert sich 4. Platz im deutschlandweiten Ranking
Die Stadt Köln zählt zu den smartesten Städte in Deutschland. Laut einer aktuellen Untersuchung des Digitalverbands BITKOM e.V. liegt die Rheinmetropole im deutschlandweiten Vergleich auf dem vierten Platz unter 81 Städten. Für den Digital Hub Cologne untermauert dieses Ranking den digitalen Fortschritt in Köln: Die erneut gute Positionierung im Smart City Index zeugt von dem hohen Digitalisierungsgrad in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft. Zugleich gilt es klare Defizite im Bereich Energie und Umwelt sowie in der gesellschaftlichen Akzeptanz zu verbessern.
Köln behauptet sich in Top 10 aller Smart Cities
Der Smart City Index weist eine hohe Dynamik in der Digitalisierung der Städte nach. Im Ranking für das Jahr 2022 gibt es zahlreiche Positionswechsel. Die Hansestadt Hamburg liegt weiterhin auf dem ersten Platz, während die Städte München und Dresden sich den zweiten und dritten Platz sichern können. In der Gesamtwertung konnte die Stadt Köln sich weiter steigern und liegt mit 79,4 Indexpunkten auf dem vierten Platz sogar etwas besser als in den Vorjahren (2021: 79,3 Punkte, 2020: 73 Punkte), musste jedoch den zweiten Platz aus 2021 abgeben.
Zur Berechnung des Smart City Index durch den BITKOM e.V. wurden verschiedene Werte von 81 Städten mit mindestens 100.000 Einwohnern verglichen. Schwerpunkte bildeten fünf Themenbereiche: Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft. Jeweils 36 Indikatoren mit insgesamt 133 Parametern aus über 11.000 Datenpunkten flossen in die Berechnung für den Smart City Index 2022 ein. Je nach Region unterscheiden sich die Ergebnisse: Städte in Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern schneiden im Mittel deutlich besser ab als der Durchschnitt. Auch Rheinland-Pfalz und Hessen liegen über dem Schnitt, in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen fallen die Ergebnisse unterdurchschnittlich aus. Allerdings unterscheidet sich auch die Anzahl der im Ranking berücksichtigten Städte zwischen den Ländern deutlich. So gibt es in Sachsen überhaupt nur drei Großstädte, in Nordrhein-Westfalen dagegen 30.
Schlechtes Abschneiden bei Umwelt und Energie
In den Kernbereichen IT und Kommunikation schneidet Köln mit 85,0 Punkten und bei der Mobilität mit 87,9 Punkten im oberen Feld des Rankings ab. Bei der Verwaltung kommt Köln auf 80,7 und in der Kategorie Gesellschaft auf 83,0 Indexpunkte. Mit einer noch höheren Verzahnung und Akzeptanz der Digitalisierung in der Gesellschaft lassen sich weitere Punkte auf das in diesem Unterranking erstplatzierte Hamburg wett machen.
Einzig im Unterranking Energie und Umwelt liegt Köln mit 60,7 Indexpunkten nur im Mittelfeld. Hier fehlt es laut der BITKOM-Studie an entsprechenden Maßnahmen in Köln. Ein positives Beispiel aus Nordrhein-Westfalen bildet hingegen Paderborn: Hier sorgen Smart Poles und adaptive Beleuchtung sowie ein hoher Anteil an E-Fahrzeugen und an Photovoltaikkapazitäten dafür, dass die ostwestfälische Stadt die Führungsposition in diesem Unterranking einnehmen kann. Weitere zentrale Faktoren bestehen aus Energielösungen, Umweltsensorik, Ladeinfrastruktur und emissionsarme Busse sowie weiteren Pilotprojekten.
Die Rheinmetropole Köln kann sich jedoch perspektivisch durch gezielte Maßnahmen im Bereich Energie und Umwelt verbessern. Ein klimagerechter Wechsel auf digital-gestützte, energetisch saubere Infrastrukturen bei der Mobilität und insgesamt bei dem Bau von neuen Immobilien und bei der Sanierung von Bestandsimmobilien kann im Sinne von Pilotprojekten die Messlatte höher legen. Eine Steigerung um bereits 15 Indexpunkte im Unterranking Energie und Umwelt kann dafür sorgen, dass Köln in die Top 3 des Rankings einzieht.
Engagement, Kommunikation und Netzwerk gelten als Erfolgsfaktoren
Gerade mit Blick auf das gesamte Abschneiden von Köln kommt es auf die einzelnen Erfolgsfaktoren an, anhand derer sich eine Smart City definiert. Hierzu zählen nicht nur ein engagiertes Rathaus, eine Digitalstrategie und klare Strukturen, sondern vor allem ein starkes lokales Netzwerk und das Engagement der Bevölkerung. Der Erfolg begründet sich somit auch auf der Kommunikation zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Der Digital Hub Cologne möchte die Akteure dabei unterstützen, die einzelnen Ergebnisse in den Unterrankings zu schärfen und das Abschneiden von Köln gemäß der Erfolgsfaktoren auszubauen. In dem Gesamtergebnis zeigt sich ein deutliches Signal, dass die Wirtschaft und mit ihr die Mitarbeitenden als gesamte Gesellschaft die Voraussetzungen schaffen können, damit die Stadt Köln sich als digitale Stadt und Smart City behaupten kann.
Adäquate Maßnahmen zur Steigerung der Digitalisierungsfähigkeit in den Bereichen Energie und Umwelt sowie in der Gesellschaft zeigen sich dafür als dringend erforderlich. Gefragt sind schnelle und unbürokratische Maßnahmen, um energieeffiziente und klimaneutrale Infrastrukturen am Wirtschaftsstandort der Stadt Köln aufzubauen. Passende Pilotprojekte in Reallaboren und mithilfe von technologieaffinen PropTech Startups können eine gewichtige Rolle spielen, damit Bauvorhaben, einzelne Immobilien und ganze Quartiere im Sinne der Anforderungen an Energie und Umwelt sowie Gesellschaft realisiert werden. Als Lösungsanbieter und Projektbegleiter bei der Digitalisierung unterstützt der Digital Hub Cologne die Unternehmen über den PropTech Powerhouse e.V. und über das Mittelstand-Digital Zentrum Rheinland dabei.