Sieben Technologietrends 2021 für den Mittelstand

Die Digitalisierung hält im deutschen Mittelstand nicht mehr an, aber sie hat viele Hürden zu bewältigen. Als eine zentrale Herausforderung müssen etablierte Unternehmen verstehen, welche Technologie-Themen ihr Unternehmen zum Geschäftserfolg führen. Damit Unternehmen sich nicht im Digitalisierungsdschungel verlieren, stellt der Digital Hub Cologne sieben strategische Top-Technologie Trends für das Jahr 2021 vor, an denen in Zukunft kein Unternehmen vorbei kommen wird. 

1. Intelligent kombinierende Firmen

Die Unternehmen werden sich an die Herausforderungen des Marktumfelds anpassen und basierend auf aktuellen Situationen grundlegend umgestalten. Um eine digitale Transformation voranzutreiben, müssen sie agil sein und schnelle Geschäftsentscheidungen auf Basis von aktuell verfügbaren Daten treffen können. Diese sorgt dafür, dass Unternehmen ihre digitale Geschäftsstrategie beschleunigen können.

Um darin jedoch erfolgreich zu sein, müssen Organisationen einen besseren Zugang zu Daten und Informationen ermöglichen, diese wiederum mit besseren Erkenntnissen und vertiefenden Zusammenhängen anreichern und immer die Fähigkeit zu wahren, schnell auf die Auswirkungen dieser Erkenntnisse zu reagieren. Dazu gehört auch eine zunehmende Autonomie und Demokratisierung in der gesamten Organisation, die es Teilen des Unternehmens ermöglicht, agil zu reagieren, anstatt sich in ineffizienten Prozessen zu verzetteln. Die intelligent kombinierenden Unternehmen können schnell neue Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen umsetzen.

2. Hybride verteilte Cloud-Architekturen

Von verteilten Cloud-Systemen spricht man, wenn Cloud-Services auf verschiedene physische Standorte verteilt sind, während der eigentliche Betrieb, die Hoheit über das System und die Weiterentwicklung in der Verantwortung des Public-Cloud-Anbieters bleiben. Unternehmen profitieren von diesen physisch näher angesiedelten Diensten, um mit geringer Latenz zu arbeiten, die Datenkosten zu reduzieren und die Einhaltung von Gesetzen zu gewährleisten. Gerade die europäischen Datenschützer erwarten, dass Daten in einem bestimmten geografischen Gebiet bleiben sollten und nicht weltweit verteilt werden.

Der Einsatz einer solchen Cloud-Architektur bedeutet im Kontext einer hybriden Infrastruktur, dass Unternehmen weiterhin von öffentlichen Cloud-Systemen profitieren dürfen und nicht nur ihre eigene private Cloud verwalten müssen. Schließlich gilt ein solches Vorhaben durchaus als kostspielig und bringt komplexe Anforderungen an die IT-Abteilung mit, die nicht in jedem mittelständischen Betrieb die entsprechenden Fachkompetenzen aufgebaut hat.

3. Hyperautomatisierung

Hyperautomation führt dazu, dass alles, was in einer Organisation automatisiert werden kann, auch automatisiert werden sollte. Gerade Unternehmen, die über veraltete und nicht für die Digitalisierung gestraffte Geschäftsprozesse verfügen, können von diesem Trendthema profitieren, weil sämtliche Technologien ganzheitlich betrachtet werden. Dies führt zur Senkung von kostenintensiven und umfangreichen Problemen zugunsten von einfachen, schlanken und vergleichsweise günstigen Systemen.

Denn viele Organisationen werden durch einen „Flickenteppich“ von Technologien unterstützt, die nicht schlank, optimiert, verbunden, sauber oder eindeutig sind. Gleichzeitig erfordert die Beschleunigung eines digitalen Geschäftsmodells ein Plus an Effizienz, Geschwindigkeit und Demokratisierung. Wer als Unternehmerin und Unternehmer sich nicht auf Effizienz, Effektivität und geschäftliche Agilität konzentrieren kann, wird hinter den Wettbewerbern zurückbleiben.

4. KI-Engineering

Künstliche Intelligenz (KI) nimmt an zentraler Bedeutung für die Entwicklung von zukunftsweisenden Geschäftsmodellen zu. Eine robuste KI-Engineering-Strategie erleichtert die Leistung, Skalierbarkeit, Interpretierbarkeit und Zuverlässigkeit von KI-Modellen. Dadurch kann der volle Wert der Investitionen in KI ausgeschöpft werden. KI-Projekte haben anfangs oft Probleme mit der Wartbarkeit, Skalierbarkeit und Governance, was sie für die meisten Unternehmen zu einer Herausforderung macht.

KI-Engineering zeigt einen Weg auf, der KI zu einem Teil des gesamten Unternehmens auf strategischer Ebene macht und nicht in einer Reihe von spezialisierten und isolierten Projekten umgesetzt wird. Es bringt verschiedene Disziplinen zusammen, um die grundsätzlichen Tendenzen mehrerer teils parallel geführter Projekte zu zähmen. Gleichzeitig bietet KI-Engineering einen klareren Weg zur Optimierung der Wertschöpfung, wenn die Kombination mehrerer KI-Techniken operationalisiert wird. Aufgrund des Governance-Aspekts von KI-Engineering als rechtlicher und technologischer Ordnungsrahmen, entsteht verantwortungsvolle KI, die sich mit Fragen zu Vertrauen, Transparenz, Ethik, Fairness, Interpretierbarkeit und Compliance beschäftigt.

5. Revolution von Maschinendaten

Damit die wirtschaftlichen Vorteile und zugleich die Skalierbarkeit von KI erreicht werden können, müssen Daten für die native Nutzung durch Maschinen und nicht mehr ausschließlich durch Menschen abgestimmt werden. Dies wird Unternehmen dazu veranlassen, die bestehenden Prozesse von Datenmanagement, -erfassung und -organisation neu zu überdenken. Weithin bekannt ist, dass maschinelles Lernen (ML) die menschliche Entscheidungsfindung ergänzen und in einigen Fällen sogar ersetzen wird.

Die traditionellen Methoden zur Organisation von Daten wird für die menschliche Nutzung durch die auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Entscheidungsfindung nicht mehr ausreichen. Zukunftsorientierte Unternehmen können somit nur einen Weg nach vorne gehen: Damit ihre ML-Strategien erfolgreich sind, müssen sie die Wertschöpfungskette des Datenmanagements von Grund auf umkrempeln und strategisch neu definieren.

6. Niemals vertrauen, immer verifizieren

Weil die Cloud bereits in vielen Unternehmen zum Standard gehört, sind die Unternehmen, die ihre Dienste über einen, mehrere oder hybride Cloud-Architekturen hinweg verwalten, für die Absicherung dieser Technologien verantwortlich. Die Angriffsfläche vergrößert sich immens, weil Unternehmen immer häufiger auf die Unterstützung durch Dritte als Technologieanbieter zurückgreifen, um Daten, Infrastruktur und andere Dienste zu hosten und zu verwalten.

Eine sogenannte „Zero-Trust“-Position in Hinblick auf Cybersecurity bietet die Möglichkeit, eine die Sicherheit für Unternehmen zu erhöhen, ihre Verwaltung zu vereinfachen, die Erfahrung der Endbenutzer zu verbessern und moderne IT-Praktiken zu ermöglichen. Das richtige Design und Engineering von Zero-Trust-Architekturen kann zu einfachen, modularen Umgebungen und unkomplizierter Benutzerzugriffskontrolle und -verwaltung führen. Indem die bislang angewandte Annahme des Vertrauens aus der Sicherheitsarchitektur entfernt wird und jede Aktion, jeder Benutzer und jedes Gerät authentifiziert wird, trägt das Prinzip von Zero-Trust zu einer robusteren und widerstandsfähigeren Sicherheitslage bei. Die Vorteile für das Unternehmen werden durch einen beträchtlichen Vorteil für den Endbenutzer ergänzt: nahtloser Zugriff auf die Tools und Daten, die für effizientes Arbeiten benötigt werden.

7. Digitalstrategie führt zum Geschäftserfolg

Die Digitalisierung bietet eine Vielzahl an digitalen Technologien und Trendthemen. Aber den meisten mittelständischen Unternehmen fehlt schlichtweg die Zeit, in einigen Fällen die fachliche Kompetenz und oft die personellen Ressourcen, die für sie passenden Digital-Trends in funktionierende Geschäftsprozesse zu wandeln. Ein Digitales Dilemma schlägt zu: Unternehmerinnen und Unternehmer gehen im Digitalisierungsdschungel verloren. Damit dies nicht passiert, erfordert die Digitalisierung von ihnen ein grundlegendes Verständnis von digitalen Prozessen und den klaren Willen zur strategischen Planung und Umsetzung dieser Veränderungsprozesse der Digitalen Transformation.

Damit die richtigen Weichen gelegt werden, begleitet der Digital Hub Cologne Ihr Unternehmen in der DHC Werkstatt und rüstet Sie mit einem individuellen, strategischen Leitfaden für Ihr Unternehmen aus. Denn nur mit einer individuellen Digitalstrategie als Grundvoraussetzung sollte die eigentliche Umsetzung von digitalen Prozessen und digitalen Projekten in mittelständischen Unternehmen begonnen werden.

Wenn Sie sich über die Herausforderungen der Digitalisierung informieren möchten, kann Ihnen unser kostenfreies Whitepaper helfen, um die sieben Digitalen Dilemmata zu bewältigen.