Fördermittel: Rund eine halbe Milliarde Euro stehen für Gründungen in NRW bereit

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Das Land NRW baut das Venture Capital der landeseigenen NRW.BANK um zusätzliche 214 Millionen Euro aus. Der Digital Hub Cologne begrüßt diesen Schritt und empfiehlt den Startups der Region, sich um die Fördermittel der NRW.BANK zu bewerben.

Das Land Nordrhein-Westfalen möchte aufstrebenden innovativen Unternehmen den Zugang zu Venture Capital erleichtern und baut das Venture Capital der landeseigenen NRW.BANK um zusätzliche 214 Millionen Euro aus. Mit den bereits vorhandenen 251 Millionen Euro entspricht die Aufstockung der Fördersummen für Startups rund einer halben Milliarde Euro und somit einem Plus von 85 Prozent. Durch diesen Schritt soll eine Hebelwirkung angeschoben werden, so dass durch zusätzliches Kapital in vierfacher Höhe der Fördersumme durch privaten Investoren mobilisiert werden soll.

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW, erklärte die Hintergründe: „Die Landesregierung will innovative junge Unternehmen beflügeln. Die NRW.BANK stellt mehr Chancenkapital bereit als je zuvor. Durch die große Hebelwirkung können wir rund eine halbe Milliarde Euro an Wagniskapital mobilisieren, um technologiebasierte Start-ups bei ihren Wachstumsplänen zu unterstützen. Dieses frische Geld soll in Verbindung mit unseren Maßnahmen zur Vereinfachung und Digitalisierung der Verwaltung ein ideales Umfeld schaffen, damit Nordrhein-Westfalen zum Gründerland Nr. 1 aufsteigen kann.“

Der Digital Hub Cologne begrüßt diesen Schritt und empfiehlt den Startups der Region, sich um die Fördermittel der NRW.BANK zu bewerben. Denn in erster Linie profitieren Gründerinnen und Gründer von diesem Schritt, wenn Sie nicht als Einzelpersonen, sondern als Startup firmieren und am Markt aktiv sind. Der Grad an Innovation von diesen jungen Unternehmen besitzt in der Regel ein überdurchschnittlich großes Wachstumspotenzial, das vom Land NRW somit gezielt gefördert werden soll.

Vor allem die Regionalität bietet erste Vorteile, zumal 30 Millionen Euro der Gesamtsumme in den NRW.BANK.Seedfonds 3 fließen. Dieser soll als Dachfond in regionale Seedfonds investiert. Ziel sind höchstens 18 Monate alte Unternehmen aus der Informations-, Software-, Mikro-, Nano- und Biotechnologie sowie Robotik und Medizintechnik, die sich noch in der Frühphasenfinanzierung befinden. Sie können über die Fördermittel bis zu 1,5 Millionen Euro verteilt auf mehrere Finanzierungsrunden erhalten. Der Anteil der NRW.BANK liegt dabei bei rund 30-45 Prozent, während das restliche Kapital von weiteren Investoren kommen muss.

100 Millionen Euro stammen aus dem NRW.BANK.Venture Fonds 3, von denen junge Unternehmen über mehrere Finanzierungsrunden nicht wie bisher bis zu 5 Millionen sondern nunmehr bis zu 10 Millionen Euro erhalten können. Die NRW.BANK beteiligt sich mit bis zu 49 Prozent und finanziert junge, innovative Technologieunternehmen aus den Sektoren der Informations- und Kommunikationstechnologie, Biotechnologie, Cleantech, Medizintechnik, Mikrosystemtechnik und Logistik.

Weitere 100 Millionen Euro kann die NRW.BANK künftig in Venture Capital-Fonds investieren, die von Dritte verwaltet werden. Insgesamt stehen dafür 74 Millionen Euro mehr als bisher bereit. Das Management des Drittanbieters verpflichtet sich, mindestens diese Mittel in NRW-Unternehmen zu investieren und im Idealfall eigene Mittel bereit zu stellen. 

Zuletzt werden Kapitalgesellschaften mit 10 Millionen Euro über NRW.StartUp-Kapital gefördert, die bereits eine Projektförderung aus dem Programm „START-UP-Hochschul-Ausgründungen NRW“ erhalten haben und nicht länger als ein Jahr bestehen. Die Förderung beträgt zwischen 50.000 und 200.000 Euro und wird in Form eines Wandeldarlehens vergeben.